Das so genannte Zellenbüro (1-2 AP) ist die klassische Büroform mit einer nach wie vor großen Verbreitung. Der durchschnittliche Arbeitsplatzbedarf liegt bei 12-15 qm pro Mitarbeiter.
Vorteile: als Einzelbüro quasi störungsfrei gut geeignet für konzentriertes Arbeiten individuell anpassbar (Belichtung, Belüftung, Raumklima) starke persönliche Identifikation durch individuelle Gestaltbarkeit hoher Statuswert
Nachteile: Flur dient nur als Verkehrsfläche gleichbleibende Arbeitsumgebung für wechselnde Aufgaben nicht geeignet Team- und Projektarbeit nur sehr schwer möglich unflexibel, monofunktionale Struktur mangelnde Integration bzw. Abschottung ungenügende Kommunikation mit Kollegen befördert „Burgdenken“
Fazit: Für dauerhaft gleichbleibende Tätigkeiten ist das Zellenbüro gut geeignet. Da jedoch reine Sachbearbeitungs-Tätigkeiten heute zunehmend automatisiert werden, schwindet dieser Bedarf zusehends. Inzwischen wirkt das klassische Zellenbüro etwas "angestaubt". Den Ansprüchen dynamischer Wissensarbeiter wird es nicht gerecht.
Ein Versuch, die Vorteile des (insgesamt gescheiterten) Großraumbüros mit den Vorzügen des Zellenbüros zu kombinieren: Glaswände trennen die Zellenbüros von der Mittelzone, die nicht nur der Erschließung dient sondern gemeinschaftliche Funktionen beherbergt – Teeküchen, Technikzonen, Kommunikationsbereiche, Archivierung. Der durchschnittliche Arbeitsplatzbedarf liegt bei 8-12 qm pro Mitarbeiter.
Vorteile: Konzentration & Kommunikation (Teamarbeit) möglich individuelle Steuerung des Raumklimas in den Zellenbüros Nutzung allgemeiner Ressourcen im Mittelbereich standardisierte Ausstattung gute Kundenbetreuung möglich Geplante Umgestaltung der Teambereiche/Archivzonen je nach Anforderung möglich
Nachteile: meist untergenutzte Gemeinschaftsflächen / hoher Flächenverbrauch in der Mittelzone fehlendes Tageslicht / eingeschränkte Vertraulichkeit in der Mittelzone Zwangsbindungen im logistischen Bereich
Fazit: Das Kombi-Büro eignet sich besonders für Unternehmen, in denen sich konzentriertes Arbeiten und Projektarbeit im Team abwechseln.
Fast schon als Sonderform für projektbezogenes Arbeiten in größeren Teams präsentiert sich das Gruppenbüro. Bis zu 20 Mitarbeiter einer organisatorischen Einheit können gemeinsam in einem sog. „Milieubüro“ prozessorientierter Gruppenarbeit nachgehen. Der durchschnittliche Arbeitsplatzbedarf liegt bei 12-15 qm pro Mitarbeiter.
Vorteile: intensive Zusammenarbeit im Team möglich, Teamgeist gezielte Kommunikation kurze Wege zu Besprechungs- Technik- und Regenerationsbereichen Arbeitsplätze gleicher Qualität Arbeitsplätz-Konfiguration kann an verschiedene Anforderungen angepasst werden großzügiges Raumgefühl
Nachteile: wenig Privatsphäre & eingeschränkte Vertraulichkeit anfällig für gegenseitige Störung, daher wenig geeignet für konzentriertes Arbeiten Raumklima nicht individuell anpassbar
Fazit: Gruppenbüros sind in den Teilen eines Unternehmens anbgebracht, in denen ein hohes Mass an direkter Kommunikation unter Kollegen (Abstimmung) und gegenseitige Vertretung eine wichtige Rolle spielen. Für konzentriertes Arbeiten eher ungeeignet.
Wer nur sporadisch im Büro anwesend ist, braucht nicht zwingend einen persönlich zugewiesenen Arbeitsplatz: Außendienst-Mitarbeiter, Vertriebler, und anderweitig hochmobile Beschäftigte. Durch non-territoriale Arbeitsplatzkonzepte ergeben sich hier beachtliche Einspar-Potenziale. Business Clubs sind eine zentrale Anlaufstelle für Mitarbeiter. Hier findet sich ein ständig besetztes Sekretariat, eine gemeinsame Infrastruktur sowie verschiedene Arbeitsplatzformen für unterschiedliche Tätigkeiten. Verschiedenartige Umgebungen bieten für jede Arbeit den passenden Raum: von der Telefonzelle oder abgeschirmten Besprechungsraum bis zum silent cube (Denkerzelle).
Vorteile: Flächeneffizienz hohe Flexibilität & Anpassbarkeit an unterschiedliche Anforderungen individuelle Steuerung von Licht / Luft Nutzung allgemeiner Ressourcen offener Raumeindruck, inspirierendes Arbeitsumfeld Konzentration, Kommunikation, Kreation möglich
Nachteile: erhöhter technischer Aufwand eingeschränkte Privtsphäre wenig Rückzugsmöglichkeiten geringe individuelle Gestaltungsmöglichkeiten / geringe Identifikation Engpässe durch Überbelegung möglich
Fazit: Der Business-Club eignet sich für jung-dynamische, stark eigenverantwortlich organisierte Mitarbeiter mit flexiblen Arbeitszeiten, die einen Großteil ihrer Arbeit außerhalb des eigentlichen Büros erledigen und sich dort hauptsächlich treffen, um sich untereinander zu vernetzen sowie Projektarbeit in wechselnden Teams zu verrichten.
Welche Büroform ist nun die beste? Für jede Arbeitsform eine andere! Jedes Unternehmen & jede Abteilung braucht seine eigene, spezifische Antwort. Buchhaltung oder Personalstelle benötigen einen raumhoch abgeschotteten, vertraulichen Bereich. Dagegen ist ein pulsierendes Vertriebsbüro oder ein Kreativbüro besser mit einer offenen Lösung bedient. Anhand von Nutzeranalysen können Bürolandschaften zusammengestellt werden, die auf die jeweiligen Bedürfnisse der Mitarbeiter einer Abteilung/Firma reagieren. Stellwände oder Hochleistungsabsorber reduzieren den Schallpegel am Arbeitsplatz. Raum in Raum Lösungen schaffen temporäre Rückzugsmöglichkeiten für Teams oder Einzelpersonen. Ideal: ändern sich die Anforderungen, sollte die Anordnung des Büros darauf reagieren können, z.B. durch flexible Möbel & Systemtrennwände.
Vorteile: optimale Raumsituationen für verschiedenste Arbeitsprozesse: Ausgestaltung vertraulicher und öffentlicher Bereiche gleichermaßen möglich mehr oder weniger Arbeitsplatz-Verdichtung – je nach Bedarf – möglich nachhaltiges Bürokonzept: bei veränderten Anforderungen wird umgestellt! Umbaukosten & -zeiten gering Investorenfreundlich durch hohe Flexibilität
Nachteile: evtl. nicht flächenoptimiert hohes Maß an technische Infrastruktur erforderlich große Geschosshöhe erforderlich hohe Anfangsinvestition erforderlich
Fazit: für die diversifizierten Ansprüche moderner Wissensarbeiter ist dieses Bürolayout gut geeignet. Frei nach dem Motto: „Jeder findet hier sein Plätzchen“. Trotz der erhöhten Investitionskosten ist diese Büroform eine investorenfreundliche Ausbauvariante, da sie am Markt dauerhaft attraktiv bleibt.